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Re: Der Geist
von Rufus am 01.03.2009 15:10Grüße LE,
es kann passieren, dass sich ein Geist an den Ort bindet, an den er einst wohnte/verstarb. Da aber gewaltsames "aus dem Leben scheiden" nicht so häufig ist und auch diese Verstorbenen nicht unbedingt verweilende Geister werden müssen, kommt es eher selten vor. Wenn an Orten, an denen einst Gewaltverbrechen stattfanden, Erscheinungen zu verzeichnen sind, handelt es sich meist nur um Schatten, also an den Ort gebrannte Emotionen die noch immer wahrnehmbar sind. Diese können einen Angst machen, aber ansonsten nichts tun.
-Rufus
Re: Der Geist
von Rufus am 23.02.2009 21:11Die meisten Vorkommnisse in Geisterhäusern, alten Gefängnissen und Burgen sind auf sogenannte Schatten zurückzuführen und nicht auf richtige Verbleibenden. In meiner Heimat gibt es eine Menge solcher Stellen, Höhlen, Ruinen und Häuser an denen sehr deutlich Schatten wahrnehmbar sind.
Auch in meiner Familie gab es einige Besucher. Glücklicherweise haben sie sich wirklich nur verabschiedet und konnten dann gehen.
Beste Grüße, Rufus
Der Geist
von Rufus am 22.02.2009 23:25Geschichten über Geister sind in fast jeder Religion und Kultur zu finden. Wobei das Wort "Geist" sehr weit dehnbar ist. Der klassische Geist beschreibt eine Seele, die nach dem Ableben der Person sich aus diversen Gründen nicht von dieser Welt trennen kann oder will. In vielen Kulturen beinhaltet der Begriff jedoch nicht allein die Bezeichnung für eine dagebliebene Seele, sondern steht auch für das Leben in Gegenständen und vielen Wesenheiten der Natur.
Im allgemeinen gibt es auch in unserer Kultur mehrere Arten von Geister:
Besucher
Eine häufige Erscheinung, die auch von christlich Gläubigen akzeptiert wird. Kurz nach dem Tod besucht der Verstorbene seine Freunde und die Famielie um sich zu verabschieden. Dabei wird meist die Präsenz der dahingeschiedenen Person von den Angehörigen wargenommen. Manchmal erscheint sie auch im Traum oder nimmt direkt Kontakt auf. In einigen sogar dokumentierten Fällen wurden nach dem Tod Erledigungen vom Verstorbenen gemacht, um zum Beispiel das Auskommen der Hinterbliebenen zu sichern, wobei der Besucher vollkörperlich erschien und auch Dinge berühren und frei interagieren konnte. Besucher tauchen für gewöhnlich nahe dem Todestag auf. Trotzdem kann eine solche Erscheinung auch erst Wochen später auftreten und sich über einige Zeit hinziehen.
Der Dagebliebene/ oder Verweilende
Dagebliebene sind Seelen Verstorbener, die nicht den Übergang geschafft haben. Der Grund dafür kann manigfaltig sein- persönliches unverarbeitetes Unglück, ein Begehren das dem Verstorbenen bis über den Tod hinaus verfolgt, schreckliche Todesumstände oder aber auch ein Platz/Ort der sie festhält. Dagebliebene können unsichtbar, aber auch als klarsichtbare oder nebulöse Erscheinung auftreten. Sie können oft Dinge bewegen und auch mit uns sprechen. Sie sind einer der klassischten Fälle von Geistererscheinungen. Ihr Dasein ist dabei nicht begrenzt, jedoch verändert sich manchmal das Wesen eines Geistes im Laufe der Zeit. Man könnte sagen, dass er verrückt werden kann. Die Gesinnung eines Verweilenden kann ebenfalls sehr vielfältig sein. Es gibt unter ihnen Welche, die nur ein bisschen Kontakt und Nähe suchen, einige sind sehr freundlich und helfen den Lebenden. Aber ein nicht geringer Prozentsatz ist sehr fordernt und übellaunig. Einige sind hasserfüllt und wahnsinnig, können kraftvolle Angreifer sein und einen körperlich und geistig schaden. Es sind Fälle bekannt, in denen der ständige negative Einfluss des Geistes zum Tod einer lebenden Person geführt hat. In den meisten Fällen sind Dagebliebene jedoch nicht sehr stark und können leichter vertrieben oder getäuscht werden, als uns Geschichten und Kinofilme zeigen.
Der Schatten
Als Schatten bezeichnet man eine weitere häufige Form der Geister. Sie sind keine echten Seelen. Es sind Geist- oder Emotionsfetzen, die einst so intensiv waren, dass sie sich an einem Ort festgebrannt haben. Schatten sind somit Ortsgebunden und verändern ihr Verhalten nie. Da sie keine eigentlichen Seelen sind, können sie auch nicht wirklich mit uns kommunizieren. Wenn Worte vernommen werden, liegt meist nur ein Spiegel der Vergangenheit vor, aber keine Reaktion auf das momentane Geschehen. Dennoch kann in Schatten eine solche Macht und Stärke innewohnen, dass man körperliche Auswirkungen spürt und Dinge verrückt oder zum Fallen gebracht werden.
Re: Eine Steinmeditation
von Rufus am 12.02.2009 10:17Danke Stella,
das klingt wirklich interessant. Ich habe bis her nur sehr wenig Erfahrung mit dem Erspüren von Gegenständen und gewissen Signaturen die an ihen haften bleiben. Das werde ich ausprobieren.
PS: Gute Erklärung, wie man an die Sache rangeht!
Mit besten Grüßen, Rufus
Re: Das Alte Wissen
von Rufus am 05.02.2009 21:18PS: Da wir uns immernoch um die großen Geister der Historie drehen, werde ich vermutlich noch ein weiteres Thema starten, in dem es dann wirklich um das Wissen der heutigen Zeit und den Beitrag zur Magie gehen soll. Aber hier kann es ruhig so weitergehen.
- Rufus
Re: Das Alte Wissen
von Rufus am 05.02.2009 21:13Die besten Grüße, Trinamus.
Vielleicht kennen nicht alle Eliphas Lévi, aber ihn als christlicher als Paracelsus zu bezeichnen verfehlt jede Form der Ironie. Lévi berufte sich in seinen Werken niemals so christlich auf einen Gott, wie es Paracelsus in den seinen beliebte. Agrippa war wirklich kein Christ, auch wenn er Grundsätzte in seine Theorien einfließen ließ und umgekehrt, tat er dies eher sporadisch und wie ich vermute nicht mit direktem Zusammenhang, sondern eher symbolisch oder als Bindeglied (Vielleicht auch teilweise als Alibi, wer weiß?).
Paracelsus war ein Mystiker und Alchemist wie er im Buche steht. Dies weist aber nicht meine Behauptung zurück, dass er im Grundsatz ein Christ war. Er war kein Katholik, aber das war nie Bestand meines Redens. Er hätte sogar einer sein können, denn in den katholischen Klöstern gab es zu seiner Zeit viele Gelehrte, die sich auch der heidnischen Alchemie und Magie zuwandten. Ich denke aber, dass er mit der Zeit einige seiner christlichen Motive und vor allem seine Keuschheit an den Nagel hängte, da er sich irgendwann einer Frauen sehr zugetan fühlte. Zunehmens werden seine späteren Behauptungen freier und er setzt die Weiblichkeit stark in den Mittelpunkt (für mich ein sehr eindeutiges Zeichen).
Dass Paracelsus, Eliphas Lévi und Agrippa von Nettesheim fortschrittliche Magier/Mystiker gewesen seien, ist deine Ansicht, aber keine unbestreitbare Tatsache. Sie waren Magier und Mystiker die sich vielleicht nicht mehr vordiktierten Glaubenskonzepten unterwarfen, aber ihre so hervorgehobene Fortschrittlichkeit und ihre reine Praxiskongruenz halte ich für stark übertrieben. Sie waren auch nur Menschen die jeweils ihre Theorie hatten und genauso ist ein Verlauf und eine Entwicklung in ihren Werken zu erkennen und genausoviele Eigenwilligkeiten und Ungereimtheiten tauchen in ihnen auf.
Ich bin auch der Meinung, dass Verallgemeinerung einer guten Diskussion schadet. Ich versuche meine Beiträge, trotz der Fülle an Informationen, erträglich klein und übersichtlich zu halten. Sollten deshalb meine Ausführungen teilweise dem einen oder anderen zu ungenau sein, möchte ich dies entschuldigen. Ich werde natürlich auf Wunsch gerne spezifischer.
Und jetzt eine Grundsatzdiskussion:
In meinem Glauben ist Jesus aus Nazarth ein Magier und Taumaturg wie viele andere Größen auch: JiangFeng, Maerlin, Shimon usw.
Allerdings ist es nicht selbstverständlich zu glauben, Jesus sei ein Gesandter eines höchsten Gottes. Obgleich ich vermute, dass wir, Trinamus und ich, an den Selbigen glauben, empfinde ich das eindeutige Voraussetzen, dass dieser Behauptung jeder zustimmen müsste, als sehr egozentrisch und auch als sehr hochmütig. Die Bibel ist für mich ein von Menschen verfassten, religiös und biografisch motiviertes Schriftstück, vielleicht göttlich inspiriertes Schriftgefüge, aber nicht mehr. Ich wünsche mir auch, wie von Trinamus ausgesprochen, dass die feinen Unterschiede einzelner Lehrer und theologischer Konzepte respesktiert und in der Diskussion beachtet werden, aber das Erheben des subjektiven Verständnisses des kosmischen Gefüges über von dir empfundene Kleingeistigkeiten, das hier zum Ausdruck gebracht wird, grenzt meiner Meinung nach schon an Überheblichkeit.
Es gibt eine sehr schöne Philosophie, die in vielen esoterischen und exoterischen Konzepten zu finden ist: Demut
Ich denke dass auch zu diesem Thema Literatur zu finden ist...
Trotzdem, ich schätze belesene Gesprächspartner. Mit wohlgemeinten Grüßen, Rufus
Re: Das Alte Wissen
von Rufus am 03.02.2009 13:31Grüße Stella,
ich glaub wir können uns darauf einigen, dass er zwar ein praktizierender Christ, aber ein Querkopf und Freidenker war, der oft nicht viel übrig hatte, für die geistliche Obrigkeit der katholischen Kirche. Trotzdem, und er mag so oft falsch interpretiert worden sein wie er will, willst du mit Sicherheit nicht irgendeinem Gott die Schuld an (hoffentlich ausbleibenden) Krankheiten geben und dich mit Elixieren aus der Fabelwelt kurieren, wie es eindeutig in seinen Werken vorgeschlagen wird und das ist keine Interpretationssache.
Bezüglich der Diskusion im Hagwerk habe ich auch in meinem Beitrag Trismegistos/Trismegistus angegeben und nicht Paracelsus. Und ich spreche doch auch nicht davon, dass man alles gleich beim ersten mal verstehen muss und niemanden um Rat fragen darf, aber dass du dir Rat holen musst, um die alten Schriften verstehen zu können, ist kein Argument für Paracelsus. Dass du nur ein Buch gelesen hättest, hab ich auch nicht geschrieben. Ich habe lediglich behauptet, dass du dir deine Informationen aus ausgesuchten Büchern suchst und bei Zeiten mit Argumenten und Beiträgen wirfst, deren Sinn du selbst noch nicht erfasst hast. Was nützt mir ein Buch, bei dem ich die Hälfte nicht verstehe. Die katholische Kirche, die Zeugen Jehovahs und die meisten anderen Christen machen dies auch so. Sie brauchen Priester, damit wir, das einfache Volk verstehen, was uns die Bibel sagen möchte (Achtung Ironie ).
Aber wer sagt, dass das Buch, das du erwähnst, eines der besten Bücher über/von Paracelsus ist. Und inwiefern kannst du mir konkret sagen, was Paracesus dir wirklich gelehrt hat, wodurch du jetzt besser mit Kräutern und Heilung umgehen kannst.
Ich will in meinem Beitrag nicht altertümliche Autoren und ihr Wissen anprangern. Weder Paracelsus noch die Vertreter der Antike. Sie waren nur Beispiele, deren Textauszüge du mit Sicherheit trotz ausführlicher Recherche nicht mit Sinn füllen kannst. Wahrscheinlich jeder von uns hat den einen oder anderen Klassiker gelesen und seine Lehre daraus gezogen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass die moderne Wissenschaft unser Wissen in Sachen Heilung und Magie manchmal sinnvoller erweitern kann, als viele alten Werke, die genau wegen ihrer ungenauen Interpretierbarkeit und dem Aberglauben alter Zeiten, der in ihnen mitschwingt, nicht unsere einzigen Quellen sein sollten.
Beste Grüße, Rufus
Re: Das Alte Wissen
von Rufus am 02.02.2009 22:42Schlag und Parade...
Es freut mich zu hören, dass mein Wort Gehör und ein Teilverständnis bewirkt hat.
Und trotz deiner langen Studien der Werke von Paracelsus, liebe Stella, scheinen Dir aber einige Tatsachen doch entgangen zu sein. Er war ein praktizierender Christ! Würdest du nicht nur ausgesuchte Schriften konsultieren, sondern lesen was Historiker zu berichten haben, wäre dir dies sicher vertraut. Siehe mal in diesem Buch nach, hier->.
Außerdem muss man nicht mit allem einverstanden sein, was die katholische Obrigkeit angeht, um Christ zu sein. Ich habe ja nie behauptet, dass er ein perfekter Katholik gewesen sei. Und sogar die katholische Kirche hat sich gegen Luther ausgesprochen. Denn, wie du weißt, war er der begründer der Lutheraner und der evangelischen Kirche. Und so mancher Papst hatte auch das eine oder andere schlechte Wort für die Täufer und sogar für das Ritual der Taufe übrig, zumal sie sich in den Jahrhunderten selbst nie einig wurden was Frefelei und was nun Frömmigkeit darstelle. Aber das ist eine andere Geschichte.
Wenn er kein Christ gewesen wäre, warum führt er dann so viele Dinge (Erkrankung und Heilung) auf Gott zurück. Und diese Dinge müssen dir aufgefallen sein, wenn du dich wirklich mit ihm auseinandergesetzt hast.
"Gesundheit und Krankheit kommen bekanntlich von Gott und nicht vom Menschen. Die Krankheiten der Menschen teilt man ein in die natürlichen und in die Gottesgeißeln. Jene umfassen das erste bis vierte Ens, diese das fünfte. Gott hat die Krankheiten als Strafen und als deutliche Beweise dafür über uns verhängt, daß unser Wissen auf allen Gebieten nur ein oberflächliches ist und nicht bis zur Wahrheit reicht."
Und um auf den Punkt zu kommen, wollte ich in meinem Beitrag nicht Paracelsus Christlichkeit hervorkehren, sondern darauf aufmerksam machen, dass einige seiner Lehren und Gleichnisse etwas weit hergeholt, veraltet und teils sogar falsch und absurd sind. Für jemanden der sich mit Heilung beschäftigt, beinhalten seine Lehren zwar einige sehr interessante Ansätze, stellen für mich aber in keinster Weise einen Leitfaden dar. Vor allem die Eindeutigkeit und Klarheit seiner Aussagen lassen zu wünschen übrig. Ich will ihm keine Vorwürfe bezüglich seiner Sprache machen, denn zu seiner Zeit war dies nunmal die Mundart, aber er hätte es sich zum Beispiel verkneifen können eigene Worte zu erfinden und diese in seinen Werken des öfteren zu wechseln, worüber sich schon oft Professoren ärgerten.
Das beste Beispiel für die Fragwürdigkeit solcher Werke, ist eine Diskussion im Hagwerk, an die ich mich noch lebhaft erinnern kann. Ich glaube dass es sich um ein Zitat von Hermes Trismegistus handelte und du musstest dir deinen eigenen Beitrag von jemand anderen zwei oder dreimal erklären lassen, bis du selbst wusstest was der Originalautor damit gemeint haben könnte.
Und das ist mein Argument! Lernt das Neue, schafft Euch euer eigenes Wissen und verkündet nicht die Lehren anderer, die ihr nur verteidigen könnt, wenn euch jemand anderes euren Standpunk in den Mund legen muss, denn ihr scheint ihn selbst nicht verstanden zu haben...
edit: Rechtschreibung
Re: Wicca
von Rufus am 02.02.2009 19:58Ich bin auch der Meinung, dass man keine Wicca sein muss, um Hexe zu sein. Wicca ist keine Auszeichnung sondern ein Weg, Hexe sein zu können. Grundsätzlich wird jeder seinen eigenen Weg gehen. Die eine sucht die Gemeinschaft, ob nun Wicca oder ein anderer Orden/Coven/Schwesternschaft, da sie sich dort verstanden und nicht alleingelassen fühlt. Und die andere bleibt lieber für sich. Viele im Netz kennen wage den Begriff Wicca und bezeichnen sich als eine, da sie sich nur so legitimiert fühlen.
Ich bin mir zwar nicht sicher, ob es überhaupt männliche Wicca gibt, da ich mich mit dem Thema noch nicht sehr auseinandergesetzt habe, doch wäre ein Beitritt in eine solche Gruppe nichts für mich. Ich denke, dass ich im freien Austausch mit Leuten wie Euch, aber sonst selbstständig mehr lerne und erfahre, als in eine Art Coven. Außerdem bin ich nicht so ein "Herdentier".
-Rufus
Das Alte Wissen
von Rufus am 01.02.2009 13:51In der Literatur und in vielen Foren im Netz taucht ein Begriff immer wieder auf, der dort mit einer gewissen Ehrfurcht und einer Sehnsuchtsvorstellung ausgesprochen, oder besser gesagt geschrieben, wird. Ich rede vom "alten Wissen".
Mit diesem Ausspruch ist für gewöhnlich die themenübergreifende Erfahrung und die Weisheit unserer Vorfahren gemeint. Diese wird in fast allen Schriftstücken, ob gedruckt oder digital, als große Wahrheit verkauft, die im Laufe der Zeit und oft unter dem Einfluss des Christentums fast veloren ging und jetzt endlich wiedergefunden wird. Dieses Wissen soll die wahre Natur der Dinge beinhalten und zu einem besseren Verständnis für die Natur und die uns umgebenden Mächte führen. Damit möchte ich in diesem Beitrag endlich aufräumen.
Das Vergessen und die wahnsinnigen Weisen
Natürlich darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Forscher, Gelehrte und Höfische alter Zeit, die Wissenschaft, sowie das profane und religiöse Leben von heute stark beeinflusst haben. Aber ihre Lehren sind fast ausnahmslos mit Vorsicht zu genießen. Dieses "alte (fast verlorene) Wissen" existiert in dem Sinne nicht. Die wenigsten Sachen verschwanden oder wurden beinahe vergessen. Die Überlieferungen sind zahlreich und im Gesamten eigentlich erstaunlich vollständig, was zu einem großen Teil auch der katholischen Kirche und ihren Mönchen zu verdanken ist, auch wenn das gerne abgestritten wird. Denn in ihren Büchern lebt viel Erfahrung der Kelten und Bajuwaren weiter. Wenn also kaum etwas verloren ging, kann auch nicht so viel wiedergefunden werden. Zudem ist ihr Inhalt oft höchst fragwürdig. Fast jeder Schriftgelehrte oder Heiler hatte seine eigene Theorie, wie die Welt und ihre Elemente funktionieren und fast alle Theorien haben irgenwo logische Grundsätzte. Das war in der Antike so wie im Mittelalter. Da sich die angeblichen Wahrheiten aber von Autor zu Autor fast widersprechen, kann man kaum ein großes gesammeltes altes Wissen daraus destilieren.
Beispiele:
- Thales behauptet, die Grundsubstanz sei das Wasser
- Heraklit behauptet, die Grundsubstanz sei das Feuer
- Anaximes behauptet, die Grundsubstanz sei die Luft
- Anaximander behauptet, die Grundsubstanz sei das so genannte Unbegrenzte: das Apeiron
- Empedokles von Akragas begründet sodann die 4-Elemente-Theorie mit Zusammenfassung aller vorhergehenden Theorien
Dazu kommt, dass die Werke dieser und anderer Autoren vom Volksglauben, von der vorherrschenden Religion und auch von wilden Spekulationen und haarsträubenden Behauptungen ihrerseits, die sie nichteinmal zu beweisen versuchen, geprägt sind.
Beispiele:
(Paracelsus) Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim wird auch heute noch von einer gigantischen Menge von Heilern und Schulmedizinern hoch geachtet. Dabei sind seine Schriften von Tatsachen gespickt, die heute längst wiederlegt sind und als fatal falsch gelten. Natürlich lässt sich in seinen Werken auch Vernünftiges finden, aber ich finde doch auch nicht Adolf Hitler sei ein guter Lehrmeister, da er ne Autobahn bauen ließ und nie behauptet hat, der Himmel sei nicht blau. Vor allem, dass neuheidnische Heiler auf Paracelsus schwören, kann ich beim besten Willen nicht verstehen. Er war ein "Superchrist". So verurteilte er das Heidentum und verachtete die Juden. Dementsprechend auch seine Einstellung zu einer vielzahl an Krankheiten und zur Sexualität:
- Er unterscheidet ganz klar die Krankheiten und ihren Verlauf bei Männern und bei Frauen, ganz gleich ob es sich offensichtlich um die gleiche Krankheit handelt.
- Der Mutterleib entscheide angeblich über das Geschlecht eines Kindes (heutige Erkenntnisse widerlegen dies).
- Der Lauf der Planeten regiert gemäss Paracelsus Krankheitskonstellationen, Ansteckung und Verlauf.
- Gegen Epilepsie / Fallsucht verabreicht er unter anderem Einhorn und das Blut eines Enthaupteten.
- Krankheit sei eine Prüfung Gottes bzw. die Pest eine "Strafe Gottes". Krankheit sei ein "fegefeuer", durch das der Mensch von Gott geschickt wird, und Gott bestimmt, wann die Heilung eintritt und nicht der Mensch.
- Hautkrankheiten versteht Paracelsus nicht als äußere Symptome, sondern als Krankheit vom Herzen heraus, und als Gegenmittel lässt er jeweils das Herz stärken
Ich könnte eine Ewigkeit so weitermachen... und noch mehr Autoren aufs Korn nehmen, aber ich glaube diesen Standpunkt genug verdeutlicht zu haben.
Früher war alles besser
Natürlich bieten viele alte Schriftwerke eine Grundlage, auf die sich auch heute noch einiges stützt. Aber man sollte da stark differenzieren. Wenn ein Autor einmal etwas Kluges von sich gibt, setzt das nicht die Richtigkeit seiner ganzen Werke vorraus. Zudem sind es einfach Gelehrte aus einer Zeit, in der Kometen ein bösen Omen darstellten und in der man angeblich nicht auf das Loch (Toilette) müsse, wenn man nur lang genug kauen würde!
Warum sind wir nur so sehr am Alten verhaftet? Die Gleichnisse sind undeutlich und schwammig, vielinterpretierbar, die Heiler sind eingefleischte Sexisten, Krankheit eine Folge von unkeuschen Gedanken und wenn ich Herzleiden (also einen Pickel) habe, esse ich herzförmige Blätter (auch wenn´s mich dann aufdreht/umhaut weil todgiftig). Ich will nicht sagen, dass alles Alte schlecht ist. Nein, aber die Gelehrten aus alter Zeit haben sich damals auch mit Dingen und Themen beschäftigt die für sie neu waren und sich nicht nur auf die Lehren ihrer Vorväter beschränkt. Sonst würden wir heute noch mit Steinkeulen vor unserer gemeinsamen Höhle sitzen und uns unterhalten, dass Ungarh mehr recht hat als Argnot, denn der Himmel ist nicht wie Wasser! Uggh, Ughh!
Ich find zum Beispiel die moderne Quantenphysik ein ausgezeichnetes Thema, mit dem sich Unsereins auseinandersetzten sollte, denn viele ihrer Grundsätze ähneln sehr dem, was mir die Magie beigebracht hat: Materie ist Energie - Energie ist Licht - Materie in Licht zu verwandeln ist kein großer Schritt.
Also, mal die verstaubten Werke alter Greise auf die Seite legen und sich dem Leben im hier und jetzt widmen. Das Wissen der heutigen Tage bereichert uns um so viel. Zudem wäre es doch schade, wenn man irgenwann in der Zukunft unsere Schriften lesen würde und erkennen müsste, dass wir die Welt nicht besser verstanden haben als unsere Vorfahren vor 500 Jahren.
-Rufus
edit.: Rechtschreibung