Die Magier der letzten Jahrhunderte
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Die Magier der letzten Jahrhunderte
von Rufus am 17.01.2009 20:24Hexen, Magier und Zauberer gab es zu aller Zeit und wird es mit Sicherheit auch in alle zukünftigen Zeiten geben. Vor allem Zeitgenossen und die der letzten hundert Jahre haben uns ein riesiges Sammelsorium an magischen Werken hinterlassen. Ich möchte hier über ein paar Vertreter dieser Gattung sprechen und ein bisschen Meinungsaustauch betreiben.
Dieser Beitrag entstand eigentlich unter "Die Elemente und ihre Eigenschaften" im Hagwerk.
Das hier geschriebene ist natürlich durch zahlreiche Fakten unterstützt, die den entsprechenden Büchern und auch dem Netz entnommen werden können, ist aber sehr subjektiv formuliert. Gegenargumente und andere Meinungen höre ich hierzu natürlich gern.
Bei der Überlegung und der Diskusion in Stellarias Beitrag (Hagwerk), wie verschiedene Systeme und Darstellungen der Elemente in der Magie und unserem Weltbild ihren Platz finden, kamen wir auf einen Autor der 20er und 50er Jahre zu sprechen – František Bardon, oder auch Franz Bardon. Zu ihm und seinen Büchern möchte ich hier als erstes etwas beitragen.
Franz Bardon zählt in gewissen Kreisen als ein großer Lehrmeister der Magie. Ich sehe und lese von ihm eher mit einem gehörigen Maß an Skepsis. Er verfasste Bücher wie: “Der Weg zum wahren Adepten”, “Der Schlüssel zur wahren Kabbalah”, und “Die Praxis der magischen Evokation”. Über ihn selbst, “Frabato” wie er sich nennen ließ, ist nicht unglaublich viel bekannt. Es existieren zwar Autobiographien, die sich jedoch wesentlich im Ablauf der Geschehnisse und im Detail von einander unterscheiden, was für mich schon mal nicht sehr für seine Glaubwürdigkeit spricht. Zudem war er in jungen Jahren (20er) mit dem Orientalisten und Okkultisten Dr. phil. Franz Sättler Mitverbreiter des Adonismus. Dies ist eine okkulte und anarchistische Weltanschauung, die von sich behauptet, der “Urreligion” abgeleitet zu sein. Allein die Aussage über die Existenz EINER Urreligion der gesamten Menscheit klingt für mich sehr fragwürdig.
Nun, in seinen Büchern wird viel über das System der Elemente gesprochen und dem zweipoligen Wechselspiel der entgegengesetzten Kräfte (Heiß-Kalt, Feuer-Wasser, Zusammenziehen-Ausdehnen). Die daraus resultierenden Erkenntnisse orientieren sich stark an den kabbalistischen und hermetischen Lehren, sind zwar Geschmacks- und Ansichtssache, aber nicht verkehrt und weitgehend nachvollziehbar. Ich finde es schön, dass er auf das Gleichgewicht zwischen den Kräften (eine Kraft fordert immer die Gegenbewegung heraus) eingeht, sieht diese aber für mich als zu fundamental an. Auch die Zuweisung der Eigenschaften zu den einzelnen Elementen scheint mir teilweise etwas holprig und nicht ganz schlüssig: Das Gleichgewicht zwischen Expansion(Feuer) und Kontraktion (Wasser) ist das Element Luft. Und Feuer, Wasser und Luft zusammengeführt ergeben das Prinzip des Verharrens (Erde).
Zudem werden in seinen Büchern nicht nur schwer nachvollziebare oder unlogische Interpretationen angeboten, sondern auch defenitives Falschwissen. So weißt “Frabato” in “Der Weg zum wahren Adepten” den falschen Gehirnbereichen Bewusstsein und Unterbewusstes zu. Was ihm bereits zu Lebzeiten angekreidet wurde.
Literatur als Grundlage der Magie - Natürlich müssen wir uns alle Informationen beschaffen und altes Wissen sammeln, um sich mit der Materie MAGIE auseinandersetzen zu können. Es gibt unmengen von Büchern über dieses Thema und nur ein kleiner Prozentsatz bringt auch was. Ein Buch ist dann gut, wenn es einem hilft, Dinge die passieren, oder Zauber die man selbst ausführt besser zu verstehen. Jedoch sollte man sich meiner Meinung nach davor hüten, geschriebenes Wort als unanfechtbar und ohne zu hinterfragen als wahr zu akzeptieren.
Mein Vater zB. arbeitet seit Jahren viel mit der hebräischen Magie und der Kabbalah, aber auch er konnte aus vielen Büchern nicht einen finden, der ein durchgängig geschlossenes und umfangreich anwendbares System anbietet. Auch er musste dieses Wissen aufnehmen, um daraus echtes Verständnis zu entwickeln. Fortschrittliche Magie verlangt, dass man sich mit den Lehren auseinandersetzt, aber zum Schluss, sich das Wissen selbst erarbeitet.
Ich will hier gerne von Zeit zu Zeit ein paar Autoren und ein paar Bücher besprechen und mit Euch erleutern was einem Nutzen kann und was eher für Verwirrung sorgt.
Beste Grüße, Rufus
Re: Die Magier der letzten Jahrhunderte
von Sefarina am 23.01.2009 19:18Soulminds, Mittwoch 12.11.2008 13:08h
Marie Laveau: Marie Laveau soll um 1794 im French Quarter von New Orleans geboren und kreolischer Abstammung sein, als Tochter eines weißen Farmers und einer Farbigen. Am 4. August 1819 heiratete Marie Laveau den Farbigen Jacques Paris; die Eheschließung ist amtlich dokumentiert. Informationen über ihr Leben vorher sind nicht bekannt. Paris starb um 1826, es werden auch andere Todesdaten genannt. Fortan arbeitete Laveau als Frisörin, die ihre Kundinnen – vornehme weiße Damen – in ihren Häusern besuchte und von diesen und deren Dienstboten eine Vielzahl von Informationen erhielt. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie mit Luis Christopher Deuminy de Glapion zusammen, der 1835 starb. Insgesamt soll Marie Laveau 15 Kinder zur Welt gebracht haben, alle unehelich.
Voodoo-Anhänger galten bei der Kirche als Teufelsanbeter und mussten mit Verfolgung rechnen. Marie Laveau reagierte darauf, indem sie Voodoo mit dem Katholizismus mischte, beispielsweise mit katholischen Devotionalien, Heiligenstatuen und Kruzifixen. Sie erklärte, Voodoo-Anhänger seien ebenfalls Christen und veranstaltete Voodoo-Shows, die von für Christen schwer verständlichen Anteilen wie Schlangenanbetung und Blutopfer bereinigt waren. Dazu lud sie gut situierte Leute und zahlende Gäste ein. Auf der anderen Seite gab es aber auch geheime Voodoo-Zeremonien.
Immer wieder wurde versucht, Marie Laveau vor Gericht zu bringen, aber es kam nie zu einem Prozess. Offensichtlich schützten sie ihre vielfältigen Beziehungen und ihr Wissen über die Gesellschaft New Orleans.
Am 16. Juni 1881 meldeten die Zeitungen in New Orleans ihren Tod. Ihre älteste Tochter, die ebenfalls Marie Laveau hieß, soll ihre Voodoo-Praktiken weitergeführt haben. Einige Jahre später verschwand diese spurlos. Das Grab der Mutter auf dem Saint Louis Cemetery, Teil der Familiengrabstätte der Glapions, ist heute eine Touristenattraktion, wird aber auch nach wie vor von Voodoo-Anhängern besucht. Es ist nicht sicher, ob auch ihre Tochter in diesem Grab liegt. In dem von den Laveaus bewohnten Haus in der St. Ann Street befindet sich heute ein kleiner Apartmentkomplex.
Das sagt Wiki darüber. achja.. ich mag es Hausaufgaben aufzubekommen xD.
Zusätzlich fand ich noch dies auf einer Seite:
Wahrscheinlich ist das Backstein-Grab der Familie Glapion das meist besuchteste in New Orleans. Hier soll 1897 “Voodoo-Queen” Marie Laveau beigesetzt worden sein. Anhänger des Zauberkults haben rote Kreuze in den Putz geritzt und ein Durcheinander von Gaben hinterlassen, die Glück bringen sollen. Eine Banane, Münzen, Schokoriegel und eine halbe Zigarre liegen vor dem schlichten Schrein. Angeblich opferten Pilger sogar schon ein Mobiltelefon. Sicher ist, dass sie sich bei nächtlichen Voodoo-Orgien auf dem Congo Square effektvoll mit Schlangentänzen in Szene zu setzen wusste.
Re: Die Magier der letzten Jahrhunderte
von Sefarina am 23.01.2009 19:19Soulminds, Mittwoch 12.11.2008 13:20h
Über Theophrastus Bombastus von Hohenheim fand ich folgendes: Seine Heilungserfolge waren legendär, trugen ihm aber auch erbitterte Gegnerschaft durch etablierte Mediziner und Apotheker ein Paracelsus (so hat Theophrastus Bombastus von Hohenheim sich gennant) hinterließ zahlreiche deutschsprachige Aufzeichnungen und Bücher medizinischen, astrologischen, philosophischen und theologischen Inhalts, die größtenteils erst nach seinem Tode erschienen. Zu seiner Anwendung der deutschen Muttersprache gegenüber dem üblichen Latein sagte er: „Nun ist hie mein Fürnemmen zu erkleren, was ein Arzt seyn soll, und das auff Teutsch, damit das in die gemein gebracht werde Die ersten größeren streitbaren Auftritte im akademischen Umfeld sind um 1525 an den Universitäten zu Freiburg im Breisgau und Straßburg nachgewiesen. Die in diese Zeit fallende nachfolgende Berufung zum Consiliarius von Basel ermöglichte den regelmäßigen Umgang und Gedankenaustausch mit Humanisten wie Erasmus von Rotterdam, Wolfgang Lachner oder auch Johannes Oekolampadius. In den Jahren 1527 bis 1528 hielt Paracelsus als Stadtarzt von Basel und mit Berechtigung, an der medizinischen Fakultät zu lehren, erstmals Vorlesungen – entgegen damaliger Gepflogenheiten ausschließlich in deutscher Sprache, denn „Die Wahrheit müsse nur deutsch gelehrt werden Vermutlich durch Berufung von Fürst Ernst, Pfalzgraf zu Rhein und Herzog in Bayern, zog Paracelsus 1541 nach Salzburg, wo er am 24. September 1541 unter ungeklärten Umständen starb. Es werden Tod durch Erschöpfung infolge Überarbeitung und unregelmäßigem Lebenswandels bis zum Mord durch Feinde diskutiert. Paracelsus wurde am Sebastiansfriedhof in Salzburg beigesetzt, 1752 in die Kirche St. Sebastian umgebettet. Die lateinische Grabinschrift lautet:
CONDITVR HIC PHILIPPVS THEOPHRASTVS INSIGNIS MEDICINE DOCTOR, QVI DIRA ILLA VVLNERA·LEPRAM PODAGRAM HYDROPOSIM ALIAQUE INSANABILIA CORPORIS CONTAGIA MIRIFICA ARTE SUSTULIT·AC BONA SVA IN PAVPERES DISTRIBVENDA COLLOCANDAQUE HONERAVIT·ANNO MDXXXXI DIE XXIIII SEPTEMBRIS VITAM CVM MORTI MVTAVIT·
PAX VIVIS REQVIES AETERNA SEPVLTIS·
zu deutsch:
BEERDIGT IST HIER PHILIPP THEOPHRAST MIT DEN WÜRDEN DES DOKTORS DER MEDIZIN, DER JENE UNHEILVOLLEN LEIDEN LEPRA GICHT, WASSERSUCHT UND ANDERES UNHEILBARES, FÜR DEN KÖRPER ANSTECKENDES MIT WUNDERBARER KUNST WEGNAHM. UND ER HAT SEIN VERMÖGEN GEEHRT, INDEM ER ES UNTER DEN ARMEN VERTEILTE UND UNTERBRACHTE. IM JAHRE 1541 AM TAG 24 DES SEPTEMBERS HAT ER DAS LEBEN MIT DEM TODE GETAUSCHT.
FRIEDE DEN LEBENDEN, EWIGE RUHE DEN BEGRABENEN.
Paracelsus führte ein eigenes Wappen. Blasonierung: „In Silber ein Schildchen, darin in Gold ein silberner Schrägbalken mit drei roten Kugeln belegt, umgeben von acht symmetrischen roten Prankenkreuzen (3/2/2/1). Der Schild ist mit drei sich überlappenden roten “Sphären”, runde schalenartige Objekte mit Bord, flachem Rand und halbkugelförmiger Erhebung, zwei kleineren oben und einer großen darunter in Form eines auf der Spitze stehenden Dreiecks unterlegt, zwischen den Sphärenschnitten goldene Blattspitzen
Re: Die Magier der letzten Jahrhunderte
von Sefarina am 23.01.2009 19:20Soulminds, Mittwoch 12.11.2008 13:25h
Gerald Brousseau Gardner (*13. Juni 1884 in Blundellands bei Liverpool; † 12. Februar 1964 auf See, von Libanon kommend) war ein englischer Kolonialbeamter, Autor, Okkultist und der Begründer der Wicca-Religion. Im Jahre 1936 veröffentlichte er das Buch Keris und other Malay Weapons, welches sich mit seinen früheren Studien der alten Kulturen befasste. Mit seiner Frau Donna zog er im selben Jahr nach England. Auf einer seiner Reisen lernte er Zypern kennen. Er war von dieser Insel fasziniert und glaubte, diese aus einem früheren Leben zu kennen. Zypern widmete er auch sein zweites Buch A Goddess Arrives, welches er 1939 unter dem Pseudonym Scire veröffentlichte. Als Gardner in die Gegend von New Forest zog, stieß er auf den Orden Rosicrucian Order Crotona Fellowship, wurde dessen Mitglied und lernte dort Dorothy Clutterbuck kennen. Dorothy Clutterbuck war (später neben Gardner) Oberhaupt einer geheimen Gruppe von Erbhexen (Hereditary), dem sogenannten New Forest Coven. Gardner wurde in diesem Coven 1939 initiiert. Im gleichen Jahr wurde er ebenfalls Mitglied der Folklore Society und bekam dadurch Kontakt mit Margaret Murray. Mit der Erlaubnis von Dorothy Clutterbuck bzw. der Erlaubnis ihres Coven veröffentlichte er 1949 seinen zweiten Roman High Magic’s Aid. In diesem Buch werden die Grundzüge der gardnerianischen Tradition beschrieben, allerdings in einer rein fiktionalen Form. Auch dieses Buch wurde unter dem Pseudonym Scir veröffentlicht. Der Inhalt des Romanes sollte auch das Verständnis der Allgemeinheit über Hexerei fördern und verändern. Angeblich unter dem Einfluss des Buches wurde 1951 in den USA die Witchcraft Acts, das Verbot Hexerei zu betreiben, aufgehoben. 1951 kam es mit Edith Woodford-Grime zur Gründung des ersten nachweislichen Covens, dem Northern Coven. Der Northern Coven, welcher später Bricket Wood Coven hieß, war das Gegenstück des Southern Coven (New Forest Coven). Diese Gründungen stellen die Geburtsstunde des modernen Hexenkultes dar. Im Jahre 1953 traf Gardner Doreen Valiente, die später in seinem Coven initiiert wurde. Mit ihr überarbeitete Gardner das Buch der Schatten, welches er nach eigener Aussage ursprünglich von Dorothy Clutterbuck erhielt. Sie ersetzte einen Großteil der durch Aleister Crowley beeinflussten Passagen des Buches der Schatten mit vom Göttinenkult geprägten Texten und ergänzte das Buch um zahlreiche prosaische Texte. Gardner und Valiente erarbeiteten eine Praxis, die heute als Garderian Wicca bekannt ist. Die Tatsache, dass Gardner das Rampenlicht nicht scheute und extreme Ansichten über die rituelle Nacktheit hatte, welche er durch regelmäßige Vorführung der sexualmagischen Riten zelebrierte, führte zum Zerwürfnis mit seinem Coven. Im Jahre 1957 verließen Doreen Valiente und andere Mitglieder diesen Coven. Gardner führte den Coven weiter und veröffentlichte 1959 sein letztes Buch, The Meaning of Witchcraft. Ein Jahr später initiierte er Patricia Dawson, die wiederum Gardners alten Freund Arnold Crowther initiierte. Patricia Dawson heiratete Arnold Crowther und führte unter dem Namen Patricia Crowther nach Gardners Tod seine Tradition weiter. Im Jahre 1958 starb Gardners Ehefrau Donna. Zuletzt Initiierte Gardner Raymond Buckland. Dieser war es der die Wicca-Religion durch seine damalige Hohepriesterin Monique Wilson in die USA brachte. Gerald Gardner verstarb am 12. Februar 1964 auf einer Schiffsreise. Sein Grab befindet sich in Tunis.
Re: Die Magier der letzten Jahrhunderte
von Rufus am 01.02.2009 11:02Grüße an Soulminds,
fantastisch recherchierte Beiträge...
-Rufus